Kultur & Verhalten

Alles, was Sie über unsere Kultur und unser Verhalten bei Holistic Engineering Laboratories Ltd. wissen müssen.

Regeln

Such Dir jemanden, der Dir genau sagt, was zu tun ist. Und dann ist es auch dessen Verantwortung nachzufragen, wo Du mit der Umsetzung stehst. Solange er nicht fragt, brauchst Du nichts zu tun. Und falls es das Falsche war, dann trägst Du keine Verantwortung.

Wenn jemand einen Vorschlag macht, halte Dich nicht mit Kommentaren/Kritik zurück. Aber mach keinen konkreten Gegenvorschlag, sonst steckst Du mit drin.

Bleibe immer positiv und optimistisch, auch wenn Zahlen und Daten ganz klar dagegen sprechen. Dadurch motivierst Du Deine Mitarbeiter bis zum letztmöglichen Moment und kannst auch Deine Stakeholder größtmöglich überraschen.

Mache Dich unentbehrlich, indem Du für neue Problemstellungen Deine Erfahrung einbringst und dabei auf Dir bekannte, altbewährte Strategien setzt, unabhängig davon, ob sie für den konkreten Anwendungsfall die beste Lösung darstellen. In jedem Fall stellst Du so sicher, dass Du Dich nicht mit neuen Ansätzen auseinandersetzen musst.

Stelle bevorzugt Mitarbeiter ein, die schon alles wissen und auch diese Einstellung haben. Das spart Dir Aufwände für deren Weiterbildung. Auch Mitarbeitergespräche sind dann völlig überflüssig und Du sparst Dir Zeit.

Wenn Du Kosten sparen möchtest, hilft es, den organisationalen Einkaufsprozess so komplex wie möglich zu gestalten. So werden Mitarbeiter motiviert, wenigstens kleinere Beträge aus eigener Tasche zu bezahlen.

Lerne nur, wenn Du dazu aufgefordert wirst und nur während der Arbeitszeit, um Deine Work-Life-Balance nicht zu gefährden. Wenn Du etwas neues Lernen musst, vermeide es, Dir dieses Wissen auf praktische Weise anzueignen oder Kollegen zu fragen, sondern ausschließlich durch passives Konsumieren von Lerninhalten.

Zum Beweis Deines Kostenbewusstsein buche bei Reisen keinesfalls Flextickets. Das zeigt gleichzeitig, welches Vertrauen Du in Deine eigene Planung hast.

Lasse Dich von Flughäfen immer von einem privaten Taxiunternehmen mit Fahrer abholen, um sicherzustellen, dass Du nicht im Netzwerk öffentlicher Verkehrsanbindungen verloren gehst und zu spät zu Deinem Meeting kommst. Der Fahrdienst ist günstiger als 3 wartende Manager. Außerdem demonstrierst (oder verschleierst) Du damit Deinen hierarchischen Status und untermauerst Deine Machtposition.

Falls Du geltende Regeln änderst, veröffentliche diese an einem neuen Ort ohne die bisherige Regel zu löschen. Egal, was nachher schief läuft, Du kannst Dich immer auf geltende Regeln beziehen.

Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Deshalb stelle sicher, dass Deine Kolleg:innen von Anfang wissen, woran sie mit Dir sind. Sorge dafür, dass Du nicht durch übertriebene Freundlichkeit, Engagement oder aktives Nachfragen auffällst. Wenn Du etwas nicht verstehst, mach einfach nichts. Es ist schließlich die Verantwortung der erfahrenen Kolleg:innen, Dich mit allen Informationen zu versorgen und auch zu bemerken, dass Du nicht vorankommst.

Ziehe Dich vom ersten Tag an an Deinen Arbeitsplatz zurück, halte Kontakte zu anderen in Grenzen, um niemanden von der Arbeit abzuhalten oder beim Denken zu stören.

Sollte Du einen Arbeitsplatz in einem Raum mit Tür haben, halte diese immer geschlossen. Die schützt Dich vor überraschenden Besuchen oder Hilfegesuchen von Kolleg:innen. Wenn dennoch jemand das Büro betritt, signalisiere durch ununterbrochenes auf den Bildschirm-Starren und Tippen, dass Du nicht ansprechbar bist und nicht gestört werden möchtest. Das ist eine wichtige Maßnahme, um Beschäftigung zu demonstrieren und Dir zusätzliche Arbeit vom Leib zu halten.

Solltest Du für einen neuen Mitarbeiter als Buddy eingeteilt werden, stelle sicher, dass Du an seinem ersten Arbeitstag nicht verfügbar bist und anschließend auf Dienstreise oder im Urlaub. Die ersten Wochen sind entscheidend dafür, dass der neue Mitarbeiter lernt, dass es niemanden geben wird, der ihm hilft, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden.

Du wirst nicht von Anfang an alles verstehen und auch nicht alle Tools korrekt bedienen können. Das macht nichts. Das ist auch bei Deinen Kolleg:innen so. Es hat auch keinen Sinn, es überhaupt zu versuchen, da sich Abkürzungen, Prozesse und Tools ohnehin alle 6-12 Monate ändern. Benutze alles so wie Du denkst ohne zu googeln oder Hilfeseiten zu lesen, schließlich hast Du studiert und nur Verlierer lesen Manuals. Falls jemand Dich auf einen Fehler hinweist, deklariere es als Test und lasse den Kollegen vormachen, wie es richtig geht. Dadurch wirst Du nicht entlarvt und Dein Kollege nimmt Dir die Arbeit ab.

Während eines Meetings solltest Du fortwährend auf Dein Handy schauen oder irgendetwas tippen. Multitasking gehört zu den wichtigsten Management-Skills. Wenn Du Karriere machen möchtest, musst Du zeigen, dass Du alles gleichzeitig kannst. Mach von Zeit zu Zeit einen Einwurf, unabhängig vom Thema. Du kannst Dir hierfür ein paar Standardforumulierungen zurechtlegen (z.B. "Sorry, Kundeneskalation - wo sind wir gerade?" oder "Das ist mir noch zu vage, um was geht es hierbei konkret?". Dadurch wirkst Du aufmerksam, interessiert und aktiv.

Kein Meeting ohne Powerpoint. Sollte es Dir an Ideen fehlen, bediene Dich aus dem Bestand. Alles, was Du im Intranet oder unseren unterschiedlichen Ablagesystemen findest, eignet sich. Du musst nur einen passenden Titel verwenden, Quellenangaben löschen und durch die Verwendung möglichst vieler Animationen ausreichend vom Inhalt ablenken. Da Du grundsätzlich nicht davon ausgehen kannst, dass Kolleg:innen zuhören, dürfen sich Inhalte auch wiederholen. Es ist ohnehin hilfreich, zu Beginn eines Meetings nochmal alles zu wiederholen, was im letzten Meeting bereits besprochen wurde.

Um Deine Karriereambitionen zu unterstützen solltest Du hemmungslos Inhalte und Ideen von anderen nutzen, sie leicht umformulieren und unter neuem. effekthaschendem Namen als Deine eigenen Innovationen verkaufen. Die Verwendung von markanten Schlüsselwörtern, Abkürzungen, willkürlichen Statistiken und Grafiken hilft Deiner Präsentation zu mehr Management-Awareness.

Wenn jemand mit einem Problem zu Dir kommt, löse das Problem am besten selbst, schaue dabei genervt und vermeide hilfreiche Erläuterungen. So lernt Dein Kollege selbst nichts Neues und wird sich nicht an Dir vorbei entwickeln. Darüber hinaus flößt Du Deinem Gegenüber Respekt ein, geht schneller und Du machst Dich unersetzlich, nicht nur für diesen einen Kollegen. Dein Ruf als Hero wird Dir vorauseilen.

Der Erfolg eines Unternehmens misst sich selbstverständlich an seinen Zahlen. Und wenn diese mal nicht so aussehen, wie sie sollen, verschwende keine Zeit mit Ursachenforschung wie mangelnder Qualität, unzufriedenen Kunden oder fehlender Effizienz. Greif stattdessen zum bewährten Mittel des Financial Engineering: Drehe, schiebe und rechne so lange, bis die Zahlen kurzfristig glänzen – ganz gleich, was in der Realität passiert. Die eigentlichen Probleme? Die landen elegant im nächsten Geschäftsjahr – und sind dann entweder jemand anderes Problem oder lassen sich mit etwas Glück einfach erneut kreativ umetikettieren.

Um von Kollegen nicht bei der Arbeit gestört zu werden, nutze die Statusfunktion in Outlook und Teams. Suggeriere den Kollegen, out-of-office zu sein, so dass niemand auf die Idee kommt, eine Antwort von Dir zu erwarten. Aber Vorsicht: Deine OOO-Reply sollte unbedingt auf eine Konferenz oder einen Workshop verweisen. Umgekehrt kannst Du besonderes Engagement dadurch beweisen, dass Du auch im Urlaub oder aus dem Krankenstand heraus Emails beanwortest. Noch eins drauf kannst Du setzen dadurch, dass Du das Versenden verzögerst und die Emails erst mitten in der Nacht zugestellt werden.