Kommunikation & Zusammenarbeit

Alles, was Sie über Kommunikation und Zusammenarbeit - intern und extern - bei Holistic Engineering Laboratories Ltd. wissen müssen.

Regeln

Wenn jemand einen Vorschlag macht, halte Dich nicht mit Kommentaren/Kritik zurück. Aber mach keinen konkreten Gegenvorschlag, sonst steckst Du mit drin.

Vermeide proaktives Informieren über Zwischenstände oder Hindernisse. Wenn es wichtig ist, wird schon danach gefragt. Falls Du doch Hindernissen bei Deiner Arbeit begegnest, kümmere Dich auf keinen Fall selbst um deren Beseitigung. Es ist ausreichend, wenn Du im Ticket schreibst, dass es ein Hindernis gibt und andere Schuld sind, wenn Du nicht liefern kannst.

Wenn Du ein bestimmtes Thema oder Aufgabenfeld zu bearbeiten hast, mach es entweder allein oder noch besser im gesamten Team. Auf keinen Fall solltest Du eine kleinere Gruppe von aussagefähigen Experten zusammenholen, die das Thema eigenständig bearbeiten können. Du riskierst, dass sich das Team nicht mitgenommen fühlt und das Ergebnis mehr oder weniger boykottieren wird.

Erzähle - zumindest auf Nachfrage - gern über Deine Familie, Hobbies, Urlaube und auch Deine diesbezüglichen Sorgen. Auch positives Feedback darfst Du gern an Deine Kollegen weitergeben. Sprich aber auf keinen Fall an, wenn Dich am Verhalten oder der Arbeitsweise eines Kollegen etwas stört. Schwierige Themen offen anzusprechen oder konstruktives Feedback könnten das harmonische Klima im Team empfindlich stören.

Behandle Dein Thema immer als das Wichtigste, ohne mit Deinen Kollegen über das große Ganze zu reden. Selbst wenn Du erkennst, dass ein Kollege Deine Hilfe benötigen würde und das auch zu Gunsten der Firma wäre, bleibe bei Deinem eigenen Thema und stelle sicher, dass Du Dein Ziel erreichst (siehe auch Kennzahlen).

Wenn jemand mit einem Problem zu Dir kommt, beschäftige Dich auf keinen Fall mit dem Inhalt und unterbreite auf keinen Fall Lösungsvorschläge, sondern blocke sofort ab, ggfs. mit Verweis auf Prozesse und Richtlinien. Auf diese Weise gehst Du kein Risiko ein und kannst Dich bei Misserfolgen fein rausnehmen.

Setze Berechtigungen auf Dokumente möglichst so restriktiv, dass der Informationsfluss maximal behindert und Zusammenarbeit nicht möglich ist.

Vermeide, mit einem professionellen Dokumentenmanagement zu arbeiten. Um den Status Deiner Dokumente zu sehen, verwende hilfreiche Dokumentennamen, z.B. Protokoll-new_v3.2_final_revKerstin_revJohn_revfinal_final-24-7-3.

Speichere Deine Dateien immer nur lokal ab. So bist Du unabhängig von Internetausfällen und vermeidest Du Konflikte mit Kollegen, die am gleichen Dokument arbeiten.

Für die Kommunikation wichtiger Entscheidungen, vermeide es, Mitarbeiter mit entsprechenden Informations-Emails, Blogposts oder ähnlichem zu spammen. Verlasse Dich stattdessen ausschließlich auf die hierarchische Kaskade. Zusätzlich sollten diese Entscheidungen nirgends nachzulesen sein. Wer beim entsprechenden Meeting nicht anwesend war, ist selbst Schuld. Immerhin ist das eine gute Motivation für Mitarbeiter, an Meetings teilzunehmen, unabhängig davon, ob sie im Urlaub, krank oder beim Kunden sind.

Falls Du geltende Regeln änderst, veröffentliche diese an einem neuen Ort ohne die bisherige Regel zu löschen. Egal, was nachher schief läuft, Du kannst Dich immer auf geltende Regeln beziehen.

Um sicherzugehen, dass es für jeden Mitarbeiter die passende Variante einer Regel gibt, kopiere die Dokumentation an möglichst viele verschiedene Stellen, so dass sich die Dokumente zu unterschiedlichen Varianten unabhängig von einander entwickeln können.

Es gibt keine zweite Chance für einen ersten Eindruck. Deshalb stelle sicher, dass Deine Kolleg:innen von Anfang wissen, woran sie mit Dir sind. Sorge dafür, dass Du nicht durch übertriebene Freundlichkeit, Engagement oder aktives Nachfragen auffällst. Wenn Du etwas nicht verstehst, mach einfach nichts. Es ist schließlich die Verantwortung der erfahrenen Kolleg:innen, Dich mit allen Informationen zu versorgen und auch zu bemerken, dass Du nicht vorankommst.

Ziehe Dich vom ersten Tag an an Deinen Arbeitsplatz zurück, halte Kontakte zu anderen in Grenzen, um niemanden von der Arbeit abzuhalten oder beim Denken zu stören.

Für die ersten Monate bei HELL wird Dir ein Kollege als Buddy zur Seite gestellt, der Dir die Firma zeigen und unsere Regeln erklären soll. Vertrau ihm nicht. Du musst davon ausgehen, dass er Dich als Bedrohung wahrnimmt. Sage Meetings mit ihm unter dem Vorwand ab, dass Du zuviel zu tun hast und keine Zeit für Kindergarten. Dadurch zeigst Du, dass Du bereits gut eingearbeitet und ausgelastet bist.

Solltest Du für einen neuen Mitarbeiter als Buddy eingeteilt werden, stelle sicher, dass Du an seinem ersten Arbeitstag nicht verfügbar bist und anschließend auf Dienstreise oder im Urlaub. Die ersten Wochen sind entscheidend dafür, dass der neue Mitarbeiter lernt, dass es niemanden geben wird, der ihm hilft, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden.

Wenn Du eine Einladung zu einem Meeting bekommst, sage sie weder zu noch ab. Dadurch bleibst Du flexibel und musst Dich nicht rechtfertigen.

Solltest Du an einem Meeting teilnehmen, komme mind. 10 Minuten später. Stelle sicher, dass Deine Ankunft bemerkt wird: In einem in-Person-Meeting, knalle die Tür zu, sorge für möglichst viel Stühlerücken und öffne unter lautem Seufzen Deinen Rechner. Unterbrich den Redefluss des Sprechers dadurch, dass Du Dich für Dein Zuspätkommen entschuldigst und begründe es mit einem wichtigen anderen Meeting, bei dem Du dringend benötigt wurdest. Bei einem online meeting, unmute Dich sofort, die Kamera lässt Du besser aus. Beschwere Dich über die schlechte Verbindung und tippe dann "brb" in den Chat und hole Dir einen Kaffee. Auf diese Weise demonstrierst Du Bedeutung, Selbstbewusstsein und Self-Care.

Während eines Meetings solltest Du fortwährend auf Dein Handy schauen oder irgendetwas tippen. Multitasking gehört zu den wichtigsten Management-Skills. Wenn Du Karriere machen möchtest, musst Du zeigen, dass Du alles gleichzeitig kannst. Mach von Zeit zu Zeit einen Einwurf, unabhängig vom Thema. Du kannst Dir hierfür ein paar Standardforumulierungen zurechtlegen (z.B. "Sorry, Kundeneskalation - wo sind wir gerade?" oder "Das ist mir noch zu vage, um was geht es hierbei konkret?". Dadurch wirkst Du aufmerksam, interessiert und aktiv.

Wenn Du selbst zu einem Meeting einlädst, stelle sicher, dass Du immer mehr Leute einlädst als notwendig. Schließlich musst Du damit rechnen, dass einige absagen. Der Meeting-Titel sollte möglichst nichtssagend sein und die Einladung auch keine Agenda enthalten. Dadurch hältst Du Dir offen, um was es konkret gehen wird, und erzeugst auch keine falschen Erwartungen bzgl. möglicher Ergebnisse.

Kein Meeting ohne Powerpoint. Sollte es Dir an Ideen fehlen, bediene Dich aus dem Bestand. Alles, was Du im Intranet oder unseren unterschiedlichen Ablagesystemen findest, eignet sich. Du musst nur einen passenden Titel verwenden, Quellenangaben löschen und durch die Verwendung möglichst vieler Animationen ausreichend vom Inhalt ablenken. Da Du grundsätzlich nicht davon ausgehen kannst, dass Kolleg:innen zuhören, dürfen sich Inhalte auch wiederholen. Es ist ohnehin hilfreich, zu Beginn eines Meetings nochmal alles zu wiederholen, was im letzten Meeting bereits besprochen wurde.

Um Deine Karriereambitionen zu unterstützen solltest Du hemmungslos Inhalte und Ideen von anderen nutzen, sie leicht umformulieren und unter neuem. effekthaschendem Namen als Deine eigenen Innovationen verkaufen. Die Verwendung von markanten Schlüsselwörtern, Abkürzungen, willkürlichen Statistiken und Grafiken hilft Deiner Präsentation zu mehr Management-Awareness.

Wenn jemand mit einem Problem zu Dir kommt, löse das Problem am besten selbst, schaue dabei genervt und vermeide hilfreiche Erläuterungen. So lernt Dein Kollege selbst nichts Neues und wird sich nicht an Dir vorbei entwickeln. Darüber hinaus flößt Du Deinem Gegenüber Respekt ein, geht schneller und Du machst Dich unersetzlich, nicht nur für diesen einen Kollegen. Dein Ruf als Hero wird Dir vorauseilen.

Von Dir als Ingenieur wird erwartet, dass Du Komplexität beherrscht. D.h., dass Du Probleme möglichst mit so komplexen Lösungen versiehst, dass selbst Du sie nach einiger Zeit nicht mehr verstehst, geschweige denn Kollegen oder Kunden. So beweist Du Deine Kompetenz am besten.